Chris Regn / Rudolf Regn und andere: „Zuckersammlung“

Die Hamburger Künstlerin Chris Regn zeigt im Atelierfenster eine Sammlung mit Würfelzuckern und Zuckerpäckchen aus aller Welt, welche sie von ihrem Vater übernommen hat und mit den Beiträgen vieler anderer weiterführt. Gemeinhin werden Kunstwerke gesammelt und zu Sammlungen zusammengestellt, so wie im Künstlerinnenarchiv von Bildwechsel, einem selbstorganisierten Projekt, welches vor allem Videokunst von Frauen archiviert, bei dem Chris Regen beteiligt ist. Die „Zuckersammlung“ hingegen ist ein kollektives ein Kunstwerk, ein Mosaik aus kleinen farbigen Vierecken, welche jedes einzeln Süße und Genuss versprechen.
„Mein Vater begann in den 60er Jahren Zucker zu sammeln. Er konnte sich dann ein Auto leisten und mit  der Möglichkeit von Ausflügen und Ferien sogar ins Ausland. Hier fand er Nahrung für seine Sammelleidenschaft. Nachdem seine Kindheit und Jugend von extremer Sparsamkeit und vom Krieg geprägt waren, stellte Zucker etwas Kostbares und Stabiles für ihn dar. Tatsächlich sind ein Teil der Würfel nach dem Krieg in Goldpapier verpackt und sehen sehr wertvoll aus. Aber im Gegensatz zur Briefmarken- oder Münzsammlung kann man diese Kollektion essen und die Zuckerwürfel, die es bei jedem Kaffee dazugibt, sind nicht "verschwendet", wie mein Vater sagt.“