Edith Hänggi

„Ink“

Videoarbeit, 2013, 8min

Über eine weiße Fläche Papier fließen blaue Tintentropfen, senkrecht von oben nach unten.
Anstelle von Buchstabe an Buchstabe fügt sich dabei Spur an Spur.
Aus dieser simplen Versuchsanordnung entstehen momenthaft malerische Bildkompositionen, die sich mit jedem neuen Tropfen verändern, bis sie sich am Ende zu einem blau Weißen Strichcode verdichtet haben.
Die unvorhersehbare Geschwindigkeit, mit der die Tropfen über den Bildschirm fließen, mal zähflüssig, dann wieder schnell, bestimmt dabei die Dramaturgie.

Die Arbeiten der Schweizer Videokünstlerin Edith Hänggi bestechen durch ihre verblüffende Einfachheit und die präzise Beobachtung alltäglicher Erscheinungen.
Die sorgfältige Wahl des Bildausschnittes und die zeitliche Dimension des Mediums Video eröffnen dabei überraschende Möglichkeiten der Umdeutung des Abgebildeten.
So werden die Düsen eines Flugzeuges vor einem blauen Himmel zum Pinselwerkzeug eines digitalen Bildbearbeitungsprogrammes. (airbrush, 2009).
Oder der Dampf von kochender Milch, der sich am Topfrand niederschlägt, evoziert ein Landschaftspanorama im Schneesturm. (landscape, 2008)

4.12.2014 bis 18.1.2015

Edith Hänggi

* 1968 lebt in Basel