Lieses Album
Die Sonderausstellung der Städtischen Kunstsammlung Murrhardt „die Hegenbarths / Köpfe – Comic – Kreaturen“ bringt erstmals die Werke dreier Künstler aus drei Generationen zusammen: den Maler Emmanuel Hegenbarth, den Illustrator Joseph Hegenbarth und Johannes Hegenbarth alias Hannes Hegen, den Schöpfer der DDR Comicfiguren, den Digedags.

Lieses Album stellt diesen erfolgreichen Künstlerbiografien das Werk und die Biografie einer Frau gegenüber, wie sie für Künstlerinnen anfangs des 20. Jahrhunderts typisch war.

Liese Hegenbarth (1906-2005), Tochter des Künstlers Emmanuel Hegenbarth, liebte Tiere. Als Zwölfjährige machte sie gerne mikroskopisch feine Scherenschnitte, die sie selber entwarf und die ihre Mutter in einem kleinen Album sammelte. Als junge Frau brach sie nach einer persönlichen Krise eine Ausbildung an der Kunstgewerbeschule in München ab und wurde Herrenschneiderin. Während des 2. Weltkriegs erlernte sie das Gärtnerhandwerk. Später wurde ihr Esstisch am Wolkenhof ein Treffpunkt für junge Leute, die bei Apfelkuchen über ökologische Alternativen diskutierten.
Nach ihrem Tod tauchte das Album mit den Scherenschnitten bei Renovationsarbeiten am Wolkenhof wieder auf.

Die Scherenschnitte entstanden in den Jahren 1917-1921.
Originalgrösse des Albums 19,5 x13,5cm
Eine Auswahl daraus ist vom 29.3. bis zum 4.5.2015 im Fenster am Wolkenhof als Reproduktion in zweifacher Vergrösserung zu sehen.

Links:
Städtische Kunstsammlung Murrhardt
Josef Hegebarth
Sammlung Hegenbarth Berlin
Hannes Hegen