ALESSANDRO MORESCHI (1858 - 1922)

Alessandro Moreschi, Solist des vatikanischen
Chores, war der letzte Kastrat und der einzige,
von dessen Stimme Aufnahmen gemacht wurden
(um 1903).
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Seit dem 16. Jahrhundert kastrierte man meist aus ärmlichen Verhältnissen stammende süditalienische Knaben zur Besetzung der hohen Stimmen im Chor der Sixtinischen Kapelle. Die Operation war nicht ganz so drastisch wie bei Eunuchen, (einigen Kastraten wird ein bewegtes Liebesleben nachgesagt), genügend aber zur Verhinderung des Stimmbruchs. Schätzungen über die Anzahl Kastrationen: bis 4000 jährlich. Als Papst Pius V den Frauen Auftritte an öffentlichen Bühnen verbot, besetzte man Frauenrollen mit Kastraten, u.a. in Opern von Monteverdi, Gluck, Händel und Mozart. Castrati, wie etwa die legendären Nicolini, Seresino und Farinelli wurden im 17. Jahrhundert verehrt mit einer Hysterie, wie man sie etwa von den Fans von Michael Jackson kennt.

...und der Verschnittene soll nicht sagen:
Siehe, ich bin ein dürrer Baum. Denn so spricht der Herr: Den Verschnittenen, die meine Sabbate halten und erwählen, was mir wohlgefällt, und an meinem Bund festhalten, denen will ich in meinem Hause und in meinen Mauern ein Denk-
mal und einen Namen geben: das ist besser als Söhne und Töchter. Einen ewigen Namen will ich ihnen geben, der nicht vergehen soll...
Jesaia 56, 4-5 / e-mail