Schnittstelle Netzhaut


Ein Projekt von THE swiss THING (TsT) im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Sprechende Koerper".
Skulpturhalle Basel, November 1995 - Maerz 1996



Konzept und Realisation
daniel hauser, social design & moderation
Reinhard Storz / TT



Der elektronische Veranstaltungsort THE THING
THE THING ist ein internationales Computernetzwerk fuer Kultur. Neben Stationen in New York, Berlin, Duesseldorf, Frankfurt, Koeln, Hamburg, Wien, Budapest und Stockholm gibt es seit kurzem auch einen Knotenpunkt in der Schweiz.
Fuer die Dauer der Veranstaltungsreihe Sprechende Koerper in der Skulpturhalle Basel etabliert TsT auf dem Netz eine entsprechende virtuelle Veranstaltungsplattform.



Der Brueckenkopf Schnittstelle Netzhaut
Schnittstelle Netzhaut versteht sich als Brueckenkopf zwischen der Skulpturhalle Basel und dem elektronischen Netzwerk. Zu diesem Zweck wird in der Skulpturhalle im Schaufensterraum eine Bar eingerichtet mit Computerstation (Anschluss THE swiss THING / Internet) und einer Auslage von Buechern, Katalogen, Zeitschriften zum Thema Koerper und Koerperkultur. Die Beitraege an TsT sind dem Publikum on line (eigener Tel.-Anschluss) und als Printausgaben zugaenglich. Als elektronisches Forum bietet Schnittstelle Netzhaut eine gegenwartsbezogene Kommunikationsmoeglichkeit, welche die Aufloesung der klassischen Gegensaetze AutorIn - Publikum und SenderIn - EmpfaengerIn anstrebt.



3 Foren: Dokumentation - Konferenz - Baustelle & Studio
Auf TsT richtet Schnittstelle Netzhaut drei Foren ein. Sie sollen das laufende Projekt Sprechende Koerper dokumentieren, Plattform fuer eine Konferenz zum Thema Koerper sein und ein ausbaubares Text/Bild-Gefaess anbieten. Alle drei Foren koennen zu sozialen Treffpunkten werden.



  1. Dokumentation (Forum der gemischten Sprachen und Bilder)
    Die Anlaesse der Veranstaltungsreihe "Sprechende Koerper" (Lesungen, Vortraege, Performances, Ausstellungen) werden mit Bildern und Texten dokumentiert. In einer Mischung von Sprachen, Text- und Bildkategorien wird die Dokumentation mit Konzeptideen der VeranstanstaltungsteilnehmerInnen, mit Kommentaren des Publikums, mit themenbezogenen Bild- und Texteingaben aus dem internationalen Netz TsT und mit wichtigen Voten aus dem Diskussionsforum angereichert. Das Dokumentationsforum bietet den elektronischen Zugang zu den Veranstaltungen in der Skulpturhalle Basel.



  2. Konferenzforum
    Referent/innen aus Kunst, Wissenschaft und Vermittlung sind im Rahmen von Sprechende Koerper zu einer Netz-Konferenz eingeladen worden. Zu erwarten ist die sichtbare Widerspiegelung diverser Stimmlagen, ein sprachlich vielstimmiges Konzert. Aufgrund der eingegebenen Beitraege der Referent/innen werden sich verschiedene Gespraeche mit unterschiedlicher Dynamik entwickeln.

    Folgende Aussage bietet einen einleitenden Ausgangspunkt zur Konferenz:
    "Der Koerper, vielerorts ein Thema mit Konjunktur, ein Objekt des Wissens und der Sorge, ist vielleicht gar kein Thema. Waehrend die einen sein Verschwinden im virtuellen Raum der Computernetzwerke feiern, erfaehrt er in Modesalons, Erotikzentren, Fitsness Studios, Ernaehrungs- und Therapieplaenen eine Ueberbeanspruchung sondergleichen." (Silvia Henke, aus dem Konzepttext zu Sprechende Koerper.)

    Im Gegensatz zu zeitlich limitierten Podiumsgespraechen ermoeglicht die Netzkonferenz den ReferentInnen, gemeinsam und unabhaengig von ihrer geographischen Distanz über einen laengeren Zeitraum eine Vielzahl von thematischen Brennpunkten zu entwickeln.



  3. Offenes Forum
    Dieses Forum ist zugleich elektronische Baustelle und offenes Studio. Im Kontext von Sprechende Koerper speist sich ein work in progress aus Beitraegen von Migranten-KuenstlerInnen, Kuenstlereremiten und Konzeptarbeitern fuer elektronische Kuenstlerquartiere. Auf dieser Plattform bietet sich die Moeglichkeit, die Dimensionen von Kunst &Oeffentlichkeit weiterzudenken und die kuenstlerische Praxis neu zu erkunden, eigene Raum- und Bildvorstellungen anzubieten, Methoden der gemeinsamen Werkerstellung auszuloten und elektronisch gerinnen zu lassen.


In Auseinandersetzung mit dem Koerper als Schlachtfeld, der selbst immer wieder auf Schlachtfelder geschickt wird, werden konzeptuelle und bildnerische Vorschlaege gemacht, die sich zum Beispiel auf Stadtkoerper, (sub-) urbane und mediale Geflechte und auf den menschlichen Koerper, der sich in ihnen einzurichten versucht, beziehen koennen.


Liste der Zusagen fuer die Teilnahme am Diskussionsforum auf TsT (Stand Februar 95)