Flafla ist eine Bohne der Gattung Vigna savi, ihr Aroma erinnert an Baumnüsse und ihr Geschmack ist leicht erdig. Flafla wird meist zu einem Gemüse verkocht als Beilage gereicht, kann aber auch gut Teil würzigerd Eintopfgerichte sein oder zu samtigen Suppen verkocht werden.


Allgemein. Flafla ist eine kleine, leicht nierenförmige und cremeweisse Bohne mit einer dicken Haut, auf deren Innenseite ein schwarzer Fleck, ein sogenanntes Auge (das Hilum) sitzt. Gekocht nimmt die Haut der Bohne eine dunklere, fast olivbraune Färbung an und ihr Hilum wird heller. Sie verströmt einen herben, etwas erdigen Duft, hat aber einen ausserordentlich feines, an frische Haselnüsse oder manchmal auch eher an ganz leicht geröstete Mandeln erinnernden Geschmack.

Pflanze und Produktion. Flafla gehört zur Gattung von Vigna savi und dort zur Gruppe von Vigna unguiculata oder Vigna sinensis, der sogenannten Kuhbohne oder Augenbohne. Im Unterschied zu den Bohnen der Gattung Phaseolus, deren Ursprünge in Süd– oder Mittelamerika vermutet werden, soll die Augenbohne in Afrika beheimatet und erst mit den Sklaventransporten in die Neue Welt gelangt sein.
Flafla wächst an einer einjährigen Pflanze, die bis zu 90 cm hoch werden kann. Die geraden, spiralförmigen oder gebogenen Hülsen sind drei bis acht Zentimeter lang und enthalten zwei bis zwölf Samen. Es gibt weltweit mehr als 7000 verschiedene Sorten der Augenbohne. Die Spezies Flafla lässt sich aber gut daran erkennen, dass die Hülsen nur etwa bleistiftdick und mit deutlichen Markierungen der Samenposition versehen sind. Die Samen selbst zeichnen sich durch ihre matte, cremefarbene, fast wie geschminkt wirkende Haut und das pechschwarzen Auge aus. Seit wann Flafla auf der Insel angebaut wird und wie die Sorte entstand, lässt sich nicht sagen. Flafla wird im Inselinneren auf mittelgrossen Feldern kultiviert.

Name. Bohnen, die Flafla sehr ähnlich sehen, werden auf anderen französisch-kreolischen Inseln der Karibik meist Pwa zyé nwè (französisch haricot yeux noir, also Bohne mit schwarzen Augen) genannt - und tatsächlich gehört ja auch Flafla zur Spezies der sogenannten Augenbohnen. Diesen Namen verdankt die Art dem schwarzen Ring um ihr Hilum (die Stelle, wo der Same mit der Hülse verwachsen ist), der wie ein Auge aussieht. Auf Santa Lemusa hat man diesen Ring nun aber offensichtlich nicht als ein Auge angesehen, sondern als einen Mund - als ein Maul, das die ganze Zeit redet. Im Scherz erzählt man sich auf der Insel, diese Bohnen würden andauernd miteinander reden. Man könne allerdings nicht verstehen, was sie sagen, es sei nur unverständliches Geschwätz - Blabla also, was auf kreolisch eben Flafla heisst. Ob die Bohne wirklich deshalb diesen seltsamen Namen trägt, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Es könnte auch sein, dass der Name auf eine Verwechslung mit der verwandten Lablab-Bohne zurückgeht, die ja auch auf Deutsch Faselbohne heisst. Auf der Insel allerdings hat sich die Bezeichnung Flafla mit dem beschriebenen Hintersinn längst eingebürgert - sosehr, dass man einen Zeitgenossen, der etwas schwatzhaft ist, auch gelegentlich einen Pwafla nennt (also auf Deutsch etwa eine Plauderbohne).

Kocheigenschaften. Im Unterscheid zu vielen anderen Bohnensorten (etwa Dyab-la oder Pwa Antìk) werden Flafla auch gelegentlich frisch mitsamt der Hülse verzehrt. Die getrockneten Bohnen müssen erst kalt abgespült und 8 Stunden oder auch länger eingeweicht werden (je kürzer die Einweichzeit ist, desto länger wird die Kochzeit). Einfach zubereitet werden sie dann im Einweichwasser aufgekocht und anschliessend gut 1 Stunde lang bei sanfter Hitze gegart. Auf Santa Lemusa werden Flafla oft mit Knoblauch, Zwiebeln und manchmal ein wenig Kalparik zu einem würzigen Gemüse verkocht und als Beilage gereicht. Für Salate eignen sie sich weniger, da sie beim Kochen eher mürbe werden. Es können aber cremige Suppen, Eintöpfe und raffinierte Pürees mit Flafla zubereitet werden. Die gekochten Flafla lassen sich auch tiefgefrieren und können so bei Gelegenheit schnell in irgendwelche Rezepte integriert werden.


FLAFLA

Information
zum Produkt

J

H O I O
Flafla wird von Divini - Fruits & Légumes in Santa Lemusa produziert und von HOIO nach Europa importiert. HOIO verkauft Flafla in Dosen mit einem Füllgewicht von 500 g. Die Haltbarkeit ist auf dem Boden jeder Dose angegeben.
100 g Flafla enthalten im Durchschnitt 277 kcal (1159 kJ), 25 g Eiweiss, 68 g Kohlenhydrate und 1.8 g Fett.
Soup-flafla (Flafla-Bohnen-Suppe)

VORSPEISE FÜR 4 BIS 6 PERSONEN

Dieses Suppe gehört zu den Klassikern der lemusischen Küche. Sie hat einen samtigen, leicht an Haselnuss erinnernden Geschmack. Auf Santa Lemusa wird sie meist einfach so mit einem Stück Brot serviert, doch kann sie auch durch diverse Einlagen (etwa gebratenes Hühnerfleisch, Ouassous, fleischige Pilze oder Frühlingszwiebeln) bereichert werden. Wir überlassen das Ihrer Phantasie und beschränken hier auf das Grundrezept.
• Die Bohnen kalt abspülen und in 1 l Wasser acht Stunden oder auch länger einweichen • Zwiebel, Knoblauchzehen und Hühnerbrühe beigeben, aufkochen, Hitze reduzieren und 1 Stunde lang halb zugedeckt garen lassen • Topf vom Feuer nehmen und abkühlen lassen • Im Mixer pürieren, mit 2 dl Wasser verdünnen und Kalparik beifügen • Die Suppe nochmals 5 bis 10 Minuten unter ständigem Rühren köcheln lassen, nach Belieben mit Salz und schwarzem Pfeffer abschmecken




Soup-flafla

Zutaten:
1 l Wasser
1 Zwiebel, gehackt
6 Knoblauchzehen, gehackt
5 dl Hühnerbrühe
2 dl Wasser
400 ml Kalparik
Salz
Schwarzer Pfeffer)

Nich (Flafla-Bohnen-Eintopf)

BEILAGE FÜR 2 PERSONEN

Noch ein traditionelles Rezept: Nich hat einen kräftigen, erdigen Geschmack, der besonders gut zu weissem Fleisch (Huhn, Pute, Kaninchen) vom Grill oder zu Schmorbraten und Lamm-Gigot passt. Heute wird Nich meist als Beilage serviert, früher allerdings wurde es in ländlichen Gegenden oft als Hauptspeise gegessen. Dafür kochte man in einem separaten Topf ein paar Kartoffeln, zerdrückte sie mit der Gabel auf dem Teller und schöpfte etwas Nich in die Mitte dieses Nestes. In diesen alten Zeiten erhielt das Rezept auch seinen Namen, denn Nich ist das kreolische Wort für das französische nid, also Nest. Diese Art, Nich zu essen, mag für Gäste zu wenig festlich erscheinen. Am Tag danach aber schmeckt sie wunderbar: Ein wenig Nich und vielleicht ein kleiner Bratenrest auf ein paar zerdrückten Pellkartoffeln, ein Salat dazu...
• Die Bohnen kalt abspülen und in 5 dl Wasser acht Stunden oder auch länger einweichen • Im Einweichwasser aufkochen lassen, Hitze reduzieren und 30 bis 35 Minuten sanft köcheln lassen, bis das Wasser fast völlig absorbiert ist • In einem schweren Topf bei geringer Hitze den Speck etwas auslassen, dann Zwiebel und Knoblauch beigeben und glasig werden lassen (wenn der Speck nicht sehr fett ist noch 1 EL Sonnenblumenöl beigeben) • Mit den Tomaten und den Bohnen mitsamt verbleibendem Saft ablöschen, Pfeffer, Thymian und Hühnerbrühe beigeben, aufkochen lassen, Hitze auf ein Minimum reduzieren und 45 Minuten zugedeckt garen lassen • Den Deckel abnehmen und das Gericht 5 bis 10 Minuten weiterkochen, bis sich der Saft ein wenig reduziert hat (Man kann das Gemüse auch nach 40 Minuten vom Feuer nehmen und abkühlen lassen, dann kurz vor dem Servieren nochmals mit Deckel aufkochen und 5 Minuten bei kleiner Flamme ohne Deckel ausdampfen lassen) • Vor dem Anrichten die Thymianzweige entfernen






Nich

Zutaten:
100 g Flafla
5 dl Wasser
65 g Speckwürfel, geräuchert
1 Zwiebel, gehackt
2 Knoblauchzehen, gehackt
2 Tomaten, gehackt
1 TL Pfeffer
1 Zweig frischer Thymian
1 dl Hühnerbrühe