Lafime ist eine kleine, grünliche Linse, die zur Gruppe der Microspermae gehört und in ziemlicher Höhe auf vulkanischem Boden kultiviert wird. Sie eignet sich als Beilage zu Fleischgerichten oder als Basis kräftiger Suppen und würziger Eintöpfe.


Allgemein. Lafime ist eine kleine, grünlich marmorierte Linse, die ungespalten in den Handel gelangt. Sie hat einen intensiven Duft, der manchmal an geröstete Kastanien erinnert und einen etwas rauchigen Geschmack.

Pflanze und Produktion. Lafime gehören zur Familie der Lens ensulenta oder Lens culinaris und dort zur Gruppe der Microspermae. Lafime wird an den Abhängen des Déboulé auf vulkanischem Boden kultiviert und ist im Tagesklima der Insel extremen Temperaturschwankungen ausgesetzt, was einen Einfluss auf den Wachstumsprozess hat. Die gelbe, inneren Mandel des Samens enthält ein blaues Pigment (Anthocyan), das in Verbindung mit dem dem Gelb die charakteristische grüne Farbe produziert. Während ihrer Entwicklung ist diese Linse einer Art von hydrischem Stress ausgesetzt, was ihre Reifung beschleunigt. Dieser spezielle Prozess und der damit in Verbindung stehende vulkanische Boden sind es, die dieser Linse ihren einzigartigen Geschmack geben. Wie Masu wird auch Lafime nach der Ernte, dem Trocknen und Dreschen von Divini - Fruits & Légumnes weiterverarbeitet.

Name. Lafime kommt ziemlich sicher vom kreolischen Wort lafimen (französisch la fumée, der Rauch). Es war aber wohl nicht nur der Geschmack, der zu diesem Namen geführt hat, sondern auch die Eigenheit der Anbauzone. Lafime wächst an den Abhängen des Déboulé, des letzen aktiven Vulkans von Santa Lemusa: In diesem Gebiet, wo die klimatischen Unterschiede zwischen Tag und Nacht besonders gross sind, bilden sich oft Dunstschwaden - ausserdem findet man hier auch einzelne warme Quellen, rauchende kleine Seen inmitten vegetationsloser Steinlandschaften.
Lafime wird auch gelegentlich Pwa mystèr genannt. Nach Ginette Olivier geht diese Bezeichnung auf alte Riten der indianischen Ureinwohner zurück, in deren Verlauf die grüne Linse eine Rolle gespielt haben soll. Wenn es bei den Kariben Zeit war, dass die Buben von der Welt der Frauen in jene der Männer eintreten sollten, dann wurden sie von einer Gruppe erwachsener Männer in die Berge geführt und dort, an den Abhängen des Déboulé, oft physisch blutigen und psychisch destabilisierenden Initiationsritualen ausgesetzt. Diese Rituale dauerten mehrer Tage und wenn die Knaben all die Angst und den Schrecken, all die väterlichen Aggressionen überlebt hatten und seelisch völlig erschöpft waren, dann wurden sie schliesslich in das Geheimnis des Männerbundes eingeweiht - womit ihr neuer Status als männliches Mitglied der Gesellschaft besiegelt war. Dieses Geheimnis durfte an Aussenstehende, insbesondere an Frauen und Kinder, unter keinen Umständen verraten werden. Dieses Mysterium der Männlichkeit, dieses überaus bedeutungsvolle Geheimnis einer ganzen Kultur bestand nun allerdings darin, dass es gar nicht existierte. Das Geheimnis, von dem man den Frauen und Kindern wieder und wieder erzählte, war leer, ohne jeden Inhalt. Die Nicht-Existenz eines Geheimnisses aber kann mitunter schwer zu akzeptieren sein, vielleicht wurden die Initiationen auch deshalb so anstrengend gestaltet. Welche Rolle nun aber Lafime im Rahmen dieser Rituale spielte, ist leider unbekannt. Vielleicht erhielt die Pwa mystèr ihren Namen auch nur, weil sie am Ort dieser Initiationen kultiviert wurde. Ginette Olivier ist auch nicht sicher, ob mit Pwa mystèr immer schon Lafime gemeint war. Wir wissen nicht, seit wann diese Linse auf Santa Lemusa kultiviert wird, vermutlich aber kam sie erst mit den Europäern auf die Insel. Nach Olivier könnte es sein, dass ursprünglich eine andere kleine Frucht, die vielleicht wild in dieser Gegend wuchs, als Pwa mystèr bezeichnet wurde.


Zubereitung. Die Linsen müssen nicht eingeweicht, jedoch sorgfältig verlesen werden - ihr kleines Format führt dazu, dass sich aller Sorgfalt bei der Produktion zum Trotz manchmal Steinchen darin verirren. Die Kochzeit beträgt je nach weiterer Verwendung der Linsen rund 30 bis 60 Minuten. Lafime eignen sich wunderbar als Beilage zu Fleischgerichten, für Suppen, Pürees, Eintöpfe...


LAFIME

Information
zum Produkt

J

H O I O
Lafime wird von Divini - Fruits & Légumes in Santa Lemusa produziert und von HOIO nach Europa importiert. HOIO verkauft Lafime in Dosen mit einem Füllgewicht von 500 g. Die Haltbarkeit ist auf dem Boden jeder Dose angegeben.
100 g Lafime (getrocknet) enthalten im Durchschnitt 309 kcal (1293 kJ), 24 g Eiweiss, 50 g Kohlenhydrate und 2 g Fett. Lafime sind sehr reich an Fibern, an den Vitaminen B1, B2, B6, an Calcium, Eisen und Magnesium.
Soup de Lanti (Linsensuppe)

SUPPE ALS VORSPEISE FÜR 4 PERSONEN

Ein einfaches Gericht, das sich gut vorbereiten lässt. Die Suppe duftet wie grünes Gras, das in ein Feuer geworfen wurde. Wer es gerne etwas deftiger mag, kann vor dem Anrichten gebratene Speckwürfel in die Teller geben.
• Die Hühnerbrühe zum Kochen bringen l Lafime, Zwiebel, Knoblauch und Papuk einstreuen und bei kleiner Hitze • Stunde lang garen • Vom Feuer nehmen und etwa 30 Minuten abkühlen lassen • Im Mixer pürieren, mit 1 bis 2 dl Wasser verdünnen und 400 ml Kalparik beigeben • Auf sanfter Flamme unter ständigem Rühren erwärmen und rund 10 Minuten köcheln lassen (aufpassen, dass die Suppe nicht überkocht) • In Suppenteller geben und mit den Frühlingszwiebeln garnieren





Soup de Lanti

Zutaten:
8 dl Hühnerbrühe
100 g Lafime
1 Zwiebel, fein gehackt
4 Knoblauchzehen, fein gehackt
1 TL Papuk
1 bis 2 dl Wasser
400 ml Kalparik
1 Frühlingszwiebel, in Scheiben geschnitten

Azifa (Linsensalat)

SALAT FÜR 2 PERSONEN

Das Rezept dieses erfrischenden Linsen-Salats stammt wohl aus Afrika, der Klang seines Name legt dies nahe. Was Azifa bedeutet, ist uns nicht bekannt.
• Die Hühnerbrühe zum Kochen bringen • Die Lafime einstreuen und bei mittlerer Hitze rund 30 bis 40 Minuten garen (so, dass die Linsen gerade noch ein wenig Biss haben), in ein Sieb geben, schnell kalt abspülen und gut abtropfen lassen • Die Linsen in einer Schüssel geben und mit Hilfe einer Gabel etwas zerdrücken • Tomaten und Zwiebel dazumischen • Senf, Zitrone, Olivenöl und Papok zu einer Sauce verrühren, über den Salat geben, alles gut vermischen und vor dem Essen rund 30 Minuten ziehen lassen







Azifa

Zutaten:
0.5 l Hühnerbrühe
50 g Lafime
2 Tomaten, fein gehackt
1 rote Zwiebel, fein gehackt
2 TL scharfer Senf
3 TL Zitronensaft
3 TL Olivenöl
1 TL Papok


Pasta del Obelisco (Teigwarensauce mit Fleisch und Linsen)

TEIGWARENSAUCE FÜR 2 PERSONEN

Pasta del Obelisco (Teigwarensauce mit Fleisch und Linsen)
Dieses Rezept stammt aus der Küche von Giovanni Antimazzi und hat einst einen reichen Florentiner auf die Palme getrieben (siehe dazu weiter unten). Die Sauce hat einen erdigen, fast ein wenig mineralischen Geschmack und passt zu Teigwaren aller Art, besonders gut zu kleineren Formen wie Orechiette, Penne, Farfalle etc.
• Das Wasser salzen, zum Kochen bringen, die Lafime einstreuen und bei mittlerer Hitze 30 Minuten garen lassen (so, dass sie gerade noch ein wenig Biss haben) • Die Lafime in ein Sieb schütten und abtropfen lassen • In einer Bratpfanne das Öl erhitzen, die Zwiebel mit dem Salz beigeben und glasig werden lassen • Das Hackfleisch dazugeben und anbraten • Mit Weisswein und Hühnerbrühe ablöschen, Tomaten, Papok und Lafime beigeben, aufkochen lassen, Hitze reduzieren und 25-30 Minuten sanft köcheln lassen (bis die Flüssigkeit zu einem grossen Teil absorbiert ist) • Den Knoblauch in die Sauce pressen und den Rahm beigeben, gut umrühren, nochmals 5 Minuten ziehen lassen • Über die Teigwaren geben und mit Petersilie garniert servieren





Wie die Pasta del Obelisco erfunden wurde


Pasta del Obelisco

Zutaten:
1 l Wasser
2 TL Salz (für das Kochwasser)
130 g Lafime
2 EL Olivenöl
1 Zwiebel, fein gehackt
1 TL Salz (für die Sauce)
300 g Hackfleisch (am besten vom Rind)
2 dl Weisswein (trocken)
2 dl Hühnerbrühe
1 bis 2 Tomaten, fein gehackt
1 TL Papok
3 Knoblauchzehen, gepresst oder gerieben
2 dl Schafsmilch-Rahm (oder Crème fraîche)
Flach-Petersilie für die Dekoration