Pwa antìk ist eine karibische Sonderform der Kichererbse (Cicer arietinum) mit einer auffällig unregelmässigen Form, kräftigem Aroma und einen Geschmack, der an Baumnuss erinnert. Sie wird für Salate und warme Gerichte verwendet oder auch püriert.

Allgemein. Pwa antìk ist cremefarbene, eine unregelmässig geformte Erbse mit einem Geschmack, der an Baumnuss erinnert und einem Duft, in den sich eine Note von getrockneten Lavendel mischt. Pwa antìk wird für Suppen, Pürees, Beilagen und vor allem auch für Salate verwendet.

Pflanze und Produktion. Pwa antìk gehört zur Gattung Cicer arietinum und ist eine karibische Sonderform der Kichererbse, die sonst eher in trockeneren Gebieten kultiviert wird. Sie ist etwas kleiner und unregelmässiger geformt als die Exemplare etwa aus der Türkei oder Indien, dafür aber bedeutend kräftiger im Aroma und weniger teigig. Pwa antìk sind die Samen einer buschigen Pflanze, die 20 bis 90 cm hoch werden kann - wobei die Exemplare auf Santa Lemusa selten die Grenze von 30-40 cm überschreiten. Kichererbsen wachsen am besten in warmen und trockenen Zonen: Die höhere Feuchtigkeit auf der Insel erklärt denn vielleicht auch die unregelmässigere Form der Exemplare von Santa Lemusa. Die kurzen, prallen Hülsen des Busches sind in der Regel 2 bis 3 cm lang und enthalten 1 bis 4 rundliche Samen mit einem Durchmesser von knapp 1 cm.
Pwa antìk wächst im Innern des Landes auf eher kleinen Feldern und muss kaum künstlich bewässert werden. Die Pflanze wird auch in vielen Gärten kultiviert - nicht nur wegen der Erbsen, sondern auch wegen ihrer purpurroten oder violetten Blüten. Ein Teil der Erbsen wird geerntet, bevor die Hülsen ausgereift sind, und frisch als Gemüse zubereitet. Sind die Hülsen und Samen erst einmal voll ausgereift, so sind sie wesentlich härter und können nicht mehr frisch gegessen werden. Die Samen werden von den Bauern aus den Hülsen geschlagen und zu Divini - Fruits & Légumes gebracht, wo sie getrocknet und abgepackt werden. Pwa antìk müssen ausserordentlich lang eingeweicht und danach ebenfalls lange in diesem Einweichwasser gegart werden. Wegen dieser ausserordentlich langen Vorbereitungszeit gehören Pwa antìk zu den wenigen Produkten, die Divini auch vorgekocht in Büchsen anbietet. HOIO importiert die getrockneten Pwa antìk en gros und packt sie in der Schweiz für den Detailhandel ab. Die vorgekochten Pwa antìk werden in Büchsen importiert und in der Schweiz etikettiert.

Name. Es war Kurt Siegmund Kallert, ein Botaniker aus Wien, der die Kichererbse Mitte des neunzehnten Jahrhunderts auf die Insel brachte und hier so zu züchten versuchte, dass sie in dem eher feuchten Klima kultiviert werden konnte - mit Erfolg, wie man sieht. Weniger erfolgreich waren Kallerts Bemühungen, seiner Kreation auch einen eigenen Namen zu geben: Pois Cicero oder kreolisch Pwa Cicero wollte er sie nennen. Und das mit einigem Recht: Auf Lateinisch heisst die Kichererbse Cicer arietinum. Cicer geht auf das römische Geschlecht der Tullii Cicerones zurück, das seinen Namen durch gewisse Züchtungserfolge mit der Kichererbse offenbar hat verewigen können. Arietinum bedeutet auf Deutsch kleiner Widder oder wie ein Widder und kommt daher, dass man in römischer Zeit in der Form der Kichererbse Ähnlichkeiten mit dem Kopf eines Widders zu sehen glaubte. Auch der deutsche Zusatz Kicher kommt von Cicer genauso wie wohl das französische Pois chiche - wobei chiche auch sparsam oder bescheiden heissen kann und vielleicht damit zu tun hat, dass die Pflanze tatsächlich sehr anspruchslos ist. Kallert stiess mit seinem Cicero auf Santa Lemusa nur auf wenig Verständnis. Die Kichererbse wurde zwar bald zu einem festen Bestandteil vieler Rezepte der Insel - die ganzen, ja doch eher komplizierten Bezüge zum alten Rom wurden aber irgendwann in der Bezeichnung Pwa antìk, antike Erbse zusammengefasst.
Bei Ausgrabungen in der heutigen Türkei hat man übrigens die Überreste von Kichererbsen gefunden, deren Alter mit Hilfe der Radiokarbonmethode zuverlässig ermittelt werden konnte. Demnach wurde die Kichererbse schon vor etwa 7450 Jahren kultiviert - es handelt sich also tatsächlich um eine Pwa antìk. Auch im alten Rom spielte die Kichererbse eine Rolle, wie etwa die Rezepte von Apicius illustrieren (Apic. 4,4,2; 5,5,2; 8,1-2). Schon in der Antike schätze man die Kichererbse auch, weil sie leicht getrocknet und so gut konserviert werden konnte. Gemessen an diesem Alter und den besonderen Eigenschaften erstaunt es kaum, dass Kichererbsen heute auf der ganzen Welt kultiviert werden.


PWA ANTÌK

Information
zum Produkt

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H O I O
Pwa antìk wird von Divini - Fruits & Légumes in Santa Lemusa produziert und von HOIO nach Europa importiert. HOIO verkauft getrocknete Pwa antìk in Dosen mit einem Füllgewicht von 500 g und vorgekochte Erbsen in Dosen mit einem Abtropfgewicht von 250 g. Die Haltbarkeit ist auf dem Boden jeder Dose angegeben.
100 g getrocknete Pwa antìk enthalten im Durchschnitt 282 kcal (1180 kJ), 23 g Eiweiss, 42 g Kohlenhydrate und 2.2 g Fett. 100 g gekochte Pwa antìk enthalten 144 kcal (602 kJ), 8 g Eiweiss, 22 g Kohlenhydrate und 2.5 g Fett.
Pwa antìk sind sehr reich an Folsäure und Kalium, sie enthalten viel Magnesium, Phosphor, Zink und Kupfer sowie etwas Vitamin B1, Nikotinsäure, Vitamin B6 und Kalzium. Sie wirken harntreibend, magenstärkend und darmreinigend.