Die Kunst-Anfänge bei THEswissTHING.


Unsere Netzarbeit begann im Frühling 1995. Obwohl wir wussten, dass das www bald zum Kommunikationsstandard würde, - gerade lancierten Netscape und Explorer ihre 2. Browserversionen -, misstrauten wir dem Web als einer Plattform für Einweg-Kommunikation.
Von Frühling 1995 bis Sommer 1996 arbeiteten wir mit einem 'Bulletin Board System' (Software: FirstClass), bei dem sich die KommunikastionsteilnehmerInnen per Namen anmelden mussten und man für die Chat-Funktion immer erkennen konnte, wer gleichzeitig online war. Alle TeilnehmerInnen wählten sich über den selben Provider ein (in unserem Fall: THEswissTHING Basel), was die Reichweite natürlich einschränkte. BBS war ein Protokoll, das email mit einer Chat-Funktion verband. Neben Texten liessen sich kleine Bilder als Preview einfügen (Bild oben). Nach ersten Versuchen auf dem Web-Server von thing.vienna im März stieg thing.ch im Herbst 96 selbst auf das WWW-Format um.

Unsere ersten Versuche einer Simultankommunikation (Texte und Bilder) in BBS mit mehreren TeilnehmerInnen:


- Mai 1995: Erster simultaner Austausch von kleinen Bildern und Texten mit 5 Knotenpunkten in Basel. Dauer etwa 2 Stunden. (Kein Dok-Material, aber die Erinnerung an einen fiebrigen Thrill.)

- 30.Juni/1.Juli 95: Workshop verschiedener Kunstschulen zur Arbeit mit Neuen Medien / Video-Installationen im Dampfkessel Bern. Für die SfG Basel (Videoklasse) realisierte thing.ch eine Online-Text/Bild-Kommunikation im Internet (BBS). Wir hatten Bilder im Format 286 x 128 Pixel vorbereitet, die wir uns gegenseitig zusandten. Die empfangenen Bilder veränderten wir schnell in Photoshop 2 und schickten sie wieder los. Spontan entststanden in Bern auch Beiträge durch StudentInnen (Doris Traubenzucker, Bettina Grossenbacher) und durch Gäste (Gerd J. Lischka, Daniela Manz). Als Kommunikationspartner in Basel waren gleichzeitig Carlo Bernoulli, Tina Schoepflin, ARG, Felix Stalder und Roger Wiezel online.
Dok-Material

Nov. / Dez. 1995: Im Rahmen der Veranstaltungsreihe 'Sprechende Körper' (kuratiert von Martin R. Dean) in der Skulpturhalle Basel realisierten Reinhard Storz, Daniel Hauser und Barbara Strebel unter dem Titel 'Schnittstelle Netzhaut' eine grössere BBS-Online-Kunstarbeit. Da es nur wenige Mitglieder in unserem BBS-Pool gab, wurde das Projekt erst mit der Transformation in eine www-Version (über thing.vienna) im Frühling 96 zur wirklichen Online-Arbeit.
Dok-Material: Version im Archiv von thing.at

Mai 1996: Workshop zum Thema Online-Kommunikation. Beteiligt waren die SfG Basel (mit StudentInnen der Studiengänge Kunst, Mode und Lehramt Bildende Kunst, InitiatorInnen und Leitung: Catherine Lutz-Walthard und Reinhard Storz), die University of Brighton (Art-Department, Leitung: Su Gulliver) und die Fachhochschule Köln (Kursleitung: Giaco Schiesser). In Sachen Online-Kommunikation funktionierte nur / immerhin die Chat-Funktion via THEswissTHING-Platform und die Bildbeiträge der Sfg Basel. Den anderen Schulen fehlte noch das technische Knowhow.
Dok-Material: chat

Bildmaterial für BBS-Mail, 1995/96 entwickelt von r.storz@thing.ch. Das Format für die Bild-Previews: 286 x 128 Pixel.

Text zu den Anfängen von thing.ch und xcult.org

alte Xc-Homepages

  • martin grether/rest (TsT 9.96) *
  • claude gaçon (3.97)
  • rest (8.97)
  • rest (12.97)
  • rest (3.98)
  • rest (8.98)
  • rest (2000)

    * Abbildung der thing.ch-Homepage von 1996 in: Tilman Baumgärtel, [net.art] Materialien zur Netzkunst, Nürnberg 1999, S.59