4.9.2001                < voriger Tag | nächster Tag >
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bedeckter Dienstag - Cornelius Blattner ist wieder da / Stuart Brisley denkt und läuft und steht am Tag vor dem Mittwoch seiner Performance / Markus Müller ändert seine Fassadenpläne / Mona kränkelt / freier Mitarbeiter des Tages: Pierre Keller

freier Mitarbeiter des Tages: Pierre Keller

Ich bin hier vorbeigekommen und habe einen Passanten gefragt, ob es hier Arbeit gibt. Er hat mich zum Foyer geschickt und dort habe ich Markus Müller getroffen und ihm bei der Fassade geholfen. Dann habe ich mit Haimo und Martin gebaut und immer wieder woanders geholfen, wo ich gerade gebraucht wurde. Bei der Sonnenbad Veranstaltung habe ich mit Hanno zusammen geholfen. Ich arbeite nicht mehr für Geld. Ich habe zwei Pensionen und kann davon leben. Meine Ökonomie meint: Ich gebe meine Pension aus Frankreich in der Schweiz aus und achte dafür darauf, dass die Schweizer die besten Lebensmittel und Rohstoffe, die es eben nur im Elsass gibt, zu günstigen Preisen in Frankreich kaufen. Ich arbeite sehr gerne und suche mir deshalb Arbeit, die mir gefällt, da wo es mir gefällt, gegen Kost und Logis. Vorher habe ich bei einem Winzer/Weinbauern gearbeitet und mit Wein gemacht, aber das hat mir nicht gefallen. Ich habe Trauben aus einer anderen Region geholt und er hat sie dann als Wein seiner Region verkauft. Ich habe vor kurzem einer alten Frau zwei Monate lang den Garten gemacht, ihre Bäume geschnitten und ihr geholfen, ihn wieder herzurichten, weil sie eben nicht mehr konnte und er zur Wildnis geworden war. Nach einiger Zeit gehe ich dann immer wieder weg. Hier schlafe ich am Feuer, weil ich es mag, draussen, in der Natur zu leben. Ich würde sagen, ich bin das Phantom der "Hellen Nächte".

Ich finde das Foyer hat nichts mit Theater zu tun! Es ist hier keine künstliche Szenerie, es sind korrekte, ehrliche Menschen, die draussen leben, und gerade das gefällt mir. Es ist in einem guten Geist aufgebaut worden, das Bauen stimmt für mich mit dem Ort überein.

Das ist eigentlich nicht meine gewohnte Umgebung, es ist mir fremd, es ist nicht üblich, aber ich mag die Menschen hier, wie sie miteinander leben, sehr. Ich habe es gerne, wenn man sich respektiert. Das Essen finde ich sehr gut und die Zusammenarbeiten auch.

Was mich am meisten überrascht ? Wie man hier am Stadtrand einfach draussen leben kann und wie die Leute hier so korrekt und gut miteinander sind.

Pierres Angebot steht: Wenn jemand seine Hilfe braucht, kann er sich melden!

Übersetzt von Mona

P.S. Heute um 19h wird in der Sendung Schweiz aktuell bei SF1 ein Beitrag über "Helle Nächte" ausgestrahlt.